eigtl. Stern; österreichischer Philosoph und Schriftsteller; 1936 Exil in Amerika mit Kontakten u. a. zu Brecht, T. Mann, Döblin, Adorno, Marcuse; galt als Vordenker der "Anti-Atombewegung"; Veröffentl. u. a.: "Über das Haben. Sieben Kapitel zur Ontologie der Erkenntnis", "Die Antiquiertheit des Menschen"
* 12. Juli 1902 Breslau
† 17. Dezember 1992 Wien
Herkunft
Günther Anders (Pseudonym für Günther Stern) war der Sohn des Psychologenpaares Clara und William Stern in Breslau, beide Verfasser des Standardwerkes "Psychologie der frühen Kindheit". Der Vater, ein Jude und "von den Verächtern der Humanität über Nacht entehrt und verjagt", hatte die Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht lange überlebt und starb 1938 im Exil.
Ausbildung
A. besuchte in Breslau und Hamburg das Gymnasium und studierte - u. a. bei Martin Heidegger und Edmund Husserl - in Hamburg, Freiburg und Berlin Philosophie. 1923 promovierte er, seit 1921 dessen Schüler, bei Husserl über "Die Rolle der Situationskategorien bei den "Logischen Sätzen"". Der Versuch, sich 1927 bei Max Wertheimer, dem Begründer der Gestaltpsychologie, zu habilitieren, schlug fehl; seine musikphilosophische Habilitationsschrift wurde - angeblich auf Betreiben Theodor Adornos - von der Universität Frankfurt abgelehnt.
Wirken
In den 20er Jahren widmete A. sich philosophischen, journalistischen und ...